Frage
 
Wenn  ich den ersten Taschahhud während des Gebets hinter dem Vorbeter  beendet habe, was soll ich dann bezüglich des Zeigefingers tun? Soll ich  meine Hand auf meinen Oberschenkel legen oder meinen Finger in seiner  ersten Position belassen? Was soll ich sagen, wenn der Vorbeter immer  noch im Taschahhud ist?
Antwort
Der  Lobpreis gebührt Allâh und möge Allâh Seinen Gesandten sowie dessen  Familie und Gefährten in Ehren halten und ihnen Wohlergehen schenken!
 
Und nun zur Frage:
Jeder  Betende darf im Taschahhud seinen Zeigefinger ausstrecken, weil dies  vom Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen  schenken überliefert ist. Er darf ihn den ganzen Taschahhud über  ausstrecken. In dieser Frage gibt es viele Meinungsverschiedenheiten und  viele Erläuterungen der Rechtsgelehrten. Das Offensichtliche der Sunna  ist das, was wir erwähnt haben. Er streckt seinen Finger, egal ob er  Vorbeter ist, hinter diesem betet oder allein betet. Wenn er hinter dem  Vorbeter betet, streckt er den Finger, bis der Vorbeter den Friedensgruß  spricht, wenn es der zweite Taschahhud ist, oder bis er zur dritten  Rak‘a (Gebetseinheit) aufsteht, wenn es der erste Taschahhud ist, weil  er dem Vorbeter folgt. Denn er folgt seinem Vorbeter und bleibt somit im  Taschahhud, solange der Vorbeter nicht das Gebet beendet oder zur  dritten Rak‘a aufsteht.
 
Wenn  der Vorbeter den ersten Taschahhud in die Länge zieht, spricht der  Betende den Ehrengruß für den Propheten möge Allah ihn in Ehren halten  und ihm Wohlergehen schenken. Korrekt ist nämlich, dass es erwünscht  ist, im ersten Taschahhud den Ehrengruß für den Propheten möge Allah ihn  in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken zu sprechen. Dies ist die  Meinung von Asch-Schâfi‘î, der einen schlagenden Beweis hat. Von Âischa  möge Allah mit ihr zufrieden sein ist überliefert, dass sie sagte: „Wir  bereiteten dem Gesandten Allâhs möge Allah ihn in Ehren halten und ihm  Wohlergehen schenken seinen Siwâk (Zahnputz-Holzstäbchen) und das Wasser  für seine Gebetswaschung vor. Dann ließ Allâh ihn, wie Er wollte, in  der Nacht wach bleiben. Er benutzte den Siwâk, verrichtete die  Gebetswaschung und betete hierauf neun Rak‘as, während derer er sich  erst in der achten setzte. Er bat seinen Herrn und sprach den Ehrengruß  auf Seinen Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen  schenken. Danach erhob er sich, sprach nicht den Friedensgruß und betete  die neunte Rak´a. Er setzte sich, lobpreiste seinen Herrn, sprach den  Ehrengruß auf Seinen Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm  Wohlergehen schenken, bat seinen Herrn und sprach den Friedensgruß.“  (Überliefert von Muslim in dessen Sahîh-Werk).
 
Er  kann auch den Ehrengruß für Abraham vollständig sprechen, weil es das  Vollkommenste war, was der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und  ihm Wohlergehen schenken in seinem rituellen Gebet verwandte. Es gibt  keine Überlieferung, die verbietet, ihn vollständig zu sprechen. Wenn  der Vorbeter weiter sitzt, spricht man zum letzten Taschahhud  vergleichbare Bittgebete, weil man im rituellen Gebet nicht schweigt.
Der  Gelehrte Ibn Al-Uthaimîn Allah   erbarme sich seiner sagte: „Wenn der  Vorbeter den ersten Taschahhud in die Länge zieht, dann bleib im  Taschahhud, selbst wenn du ihn beendet hast! Dies ist kein Problem.  Dasselbe gilt, wenn du den Vorbeter in den letzten beiden Rak‘as  erreichst, denn dann zieht er den Taschahhud in die Länge. Denn es ist  sein zweiter Taschahhud und dein erster. Es ist dann kein Problem, dass  du den Taschahhud vollkommen und den Ehrengruß und Segensgruß auf den  Propheten möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken  sprichst und Zuflucht bei Allâh vor der Strafe der Hölle und des Grabes  suchst ... oder bitte, um was du möchtest!“
Und Allâh weiß es am besten!