Frage
Dürfen wir unseren Verwandten hassen, der lügt, stiehlt und heuchelt? Wie können wir am besten mit ihm umgehen, wenn er ein Unwissender oder Tor ist, der den Ratschlag in Streit und Feindschaft umwandelt? Wäre es eine Sünde von uns, wenn wir ihm nicht raten würden?
Antwort
Der Lobpreis ist Allâhs! Möge Allâh Seinen Gesandten in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken!
Und nun zur Frage:
Ihr sollt dem, der diese Sünden begeht, durch Ratschläge unterstützen. Ihr sollt ihn davon rücksichtsvoll und milde abhalten, möge Allâh ihn durch euch recht leiten und bessern! Und so bekämet ihr Belohnung und viel Gutes von Allâh.
Al-Buchârî und Muslim überlieferten, dass der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagte: „Wenn Allâh jemanden durch dich zum Islâm leitet, wäre das für dich besser als rote Kamele."
Weil Ratschläge wichtig und unerlässlich sind, sagte der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken "Religion ist gegenseitiges Beraten." Überliefert von Muslim in dessen Werk.
Ihr sollt also diese heilige Pflicht erfüllen. Der Muslim ist dazu verpflichtet, das Verabscheuungswürdige so gut wie möglich mit Rat und Tat abzulehnen und zu verändern – oder wenigstens mit dem Herzen, indem er dieses hasst. Diese Ablehnung mit dem Herzen ist jedem Pflicht, denn das Herz unterliegt niemandem.
Imâm Muslim und Andere überlieferten folgenden Hadîth, in dem der Prophet möge Allah ihn in Ehren halten und ihm Wohlergehen schenken sagt: "Wer von euch etwas Verabscheuungswürdiges sieht, der soll es mit seiner Hand verändern, und wenn er das nicht vermag, dann mit seiner Zunge, und wenn er das nicht vermag, dann mit seinem Herzen, und das ist das wenigste an Glauben."
Würdet ihr diese Pflicht umsonst erfüllen, sollte euer Hass sich nur gegen seine Missetaten und Sünden richten. Trennt euch lieber nicht von ihm, es sei denn, diese Trennung wäre ein nützliches Drückmittel! Macht so weiter, bis er sich bessert!