Ein Muslim glaubt – wie ein Christ – dass Gott Propheten gesandt hat, um die Menschheit auf den richtigen Weg zu führen. Namen tauchten auf, die so bekannt klangen: Noah, Abraham, Moses, Jona and auch Zacharias, Johannes und Jesus.
Ich lernte, dass von Muhammad, der Sohn von Abdullah, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, der im siebten Jahrhundert nChr. auf der arabischen Halbinsel gelebt hatte, angenommen wird, dass er der letzte Prophet gewesen ist. Ihm war der Qur´an gegeben worden und dieses Buch bildete die Grundlage für alle islamischen Lehren.
Ich warf einen Blick in dieses Buch, den Qur´an:
"Dies ist (ganz gewiß) das Buch (Allahs), das keinen Anlaß zum Zweifel gibt..." (2:2)
Das steht dort über de Qur´an selbst.
Ein weiterer interessanter Punkt ist, dass westliche Gelehrte zu einem gewissen Grad darin übereinstimmen, dass es im Qur´an wunderbare Passagen gibt. Selbst aus einer rein literarischen und linguistischen Sicht wird der Qur´an als ein Wunder betrachtet und er hat den Standard für das klassische Arabisch festgesetzt.
Der Inhalt des Qur´an ist genauso bemerkenswert wie seine Form. Er ist in keinster Weise ein einfaches „arabisches Geschichtsbuch", wie ein wohlbekannter Orientalist den Medien gegenüber gesagt hat. Ganz im Gegenteil er enthält erstaunliche Fakten über Natur, Gesellschaft und allgemein alles, dass das menschlicher Leben betrifft.
Bereits die erste Offenbarung besagte: "Lies im Namen deines Herrn, Der erschuf.…lehrt den Menschen, was er nicht wußte." (Qur´an 96:3-5)
Eine der erstaunlichsten historischen Tatsachen, die im Qur´an zu finden sind, bezieht sich auf den Herrscher von Ägypten. In der Geschichte von Josef spricht der Qur´an über einen König und bei der Geschichte von Moses spricht er über Pharao? Der Grund hierfür wurde erst bekannt, als es dem französische Historiker Jean Francois Champollion mithilfe des Steins von Rosette gelang, die altägyptischen hieroglyphischen Buchstaben zu entziffern. Es stellte sich heraus, dass am Ende des Mittleren Reiches des Hyksos-Stammes, der seinen Ursprung in Asien gehabt hatte, den nördlichen Teil des heutigen Ägyptens besetzte. Ein König beherrschte das Gebiet, dies würde ungefähr in die Zeit des Propheten Josef passen. Unter der Herrschaft der Hyksos wuchs er auf und würde zum Ratgeber des Königs. Und unter der Herrschaft der Hyksos wanderte das Volk Israels nach Ägypten aus, wo sie willkommen waren.
Im 16. Jahrhundert vChr. während der Herrschaft des Pharao Ahmose, gelang es den Ägyptern, ihr Land zurückzuerobern. Das Volk Israel wurde aufgrund ihrer Kooperation mit dem König, der den Norden Ägyptens beherrschte, gehasst. Dies erklärt, warum das Volk Israel in der Zeit von Moses unterdrückt und versklavt wurde. Der Qur´an unterscheidet zwischen den Begriffen "König" der Hyksos und "Pharao" der Ägypter.
Wenn wir die Geschichte von Moses näher betrachten, sehen wir, dass Gott sagt: "Nun wollen Wir dich heute dem Leibe nach erretten, auf daß du ein Beweis für diejenigen seiest, die nach dir kommen. Und es gibt sicher viele Menschen, die Unseren Zeichen keine Beachtung schenken." (Qur´an 10:92) Dieser Vers spricht über die Mumifizierung des Pharao.
Der Qur´an erwähnt ebenfalls wissenschaftliche Fakten in bezug auf die Schöpfung. Gott sagt: "Haben die Ungläubigen nicht gesehen, daß die Himmel und die Erde eine Einheit waren, die Wir dann zerteilten? Und Wir machten aus dem Wasser alles Lebendige. Wollen sie denn nicht glauben?" (Qur´an 21:30) Diese Tatsache stimmt mit den neuesten Erkenntnissen der Wissenschaft überein.
Und wusstest du, dass wir laut Qur´an nicht "auf " der Erde leben, sondern "in" der Erde? Dieser Vers spricht über die Atmosphäre, die offensichtlich Teil der Erde ist. Ohne sie würden wir nicht existieren. Denk nur mal über die hohe Geschwindigkeit nach, mit der wir durch die Rotation der Erde durch den Raum reisen. Versuch dir den Wind vorzustellen, der von der Bewegung resultiert, mit dem wir zurecht kommen müssten, wenn es nicht die Atmosphäre gäbe.
Der Qur´an beschreibt genau Phänomene der Natur, wie die Entstehung der Wolken, Embryologie, die Chemie der Verdauung und die Expansion des Universums. Bis jetzt gab es keine wissenschaftlichen Erkenntnisse, die den Qur´an-Versen widersprechen. Im Gegenteil, einige Aussagen des Qur´an können erst mit Hilfe der zeitgenössischen Wissenschaft ganz verstanden werden. Im gesamten Qur´an finden wir von Zeit zu Zeit eine Aufforderung an den Leser, seine Fähigkeiten zu nutzen, um die Wahrheit zu erkennen.
Mit Hilfe des Qur´an gelang es arabischen Beduinen und Händlern eine Gesellschaft zu gründen, in der nicht nur Wissenschaften sondern auch die schönen Künste erblühten. Europa steckte immer noch in dem Zeitalter, das als Mittelalter bekannt ist.
Über den Glauben selbst lesen wir im Qur´an: "Es gibt keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden gegenüber dem unrichtigen. Der also, der nicht an falsche Götter glaubt, aber an Allah glaubt, hat gewiß den sichersten Halt ergriffen, bei dem es kein Zerreißen gibt. Und Allah ist Allhörend, Allwissend." (2:256)
In der Tat ist die islamische Glaubenslehre ebenso deutlich wie das Bekenntnis: "Es gibt keinen Gott, der anbetungswürdig ist, außer Allah und Muhammad ist Sein letzter Prophet."
Im Islam gibt es nicht so etwas wie die Erbsünde. Gott spricht: "…Und keine Seele wirkt, es sei denn gegen sich selbst, und keine lasttragende (Seele) soll die Last einer anderen tragen…" (6:164) Nachdem Adam und Eva gesündigt haben, hat Gott ihnen die Reue gelehrt.
Gottes Sohn? In Bezug darauf sagt Gott: "Sprich: "Er ist Allah, ein Einziger, Allah, der Absolute (ewig Unabhängige, von Dem alles abhängt). Er zeugt nicht und ist nicht gezeugt worden und Ihm ebenbürtig ist keiner." (Kapitel 112) Jesus von Nazareth war nur ein Prophet Gottes!
Ein Wendepunkt in der Geschichte? Absolut nicht. Ganz im Gegenteil, die Geschichte beweist eine ungebrochene Kontinuität. Ganz am Anfang ab es nur eine Religion, die Ergebung in den Willen Gottes, auf arabisch: „Islam". Diese Religion wurde von allen Propheten verkündet, einschließlich Abraham, Moses und Jesus. Der Prophet Muhammad war der letzte von ihnen, aber dennoch war er ein menschliches Wesen wie du und ich. Die Rede, die sein Freund Abu Bakr Siddiq anlässlich seines Todes hielt, wurde bis heute bewahrt. Er sprach: „Was den betrifft, der Muhammad anzubeten pflegte, Muhammad ist gestorben. Aber was den betrifft, der Gott anzubeten pflegte, Gott lebt und stirbt nie!" Und dann erinnerte er die Menschen an den folgenden Vers aus dem Qur´an:
„Und Muhammad ist nur ein Gesandter; schon vor ihm gingen die Gesandten dahin. Und ob er stirbt oder getötet wird, werdet ihr auf euren Fersen umkehren? Und wer auf seinen Fersen umkehrt – nimmer schadet er Gott etwas; aber Gott wird wahrlich die Dankbaren belohnen." (Qur´an 3:144)