gläubige, die einmal den gewohnheitsblick zur seite lassen und ihre umgebung unter dem blickwinkel des verborgenen sinns betrachten, begreifen, dass alles was sie wahrnehmen, eine von allah gegebene wohltat ist. sie verstehen, dass ihre augen, ohren, körper, alle ihre nahrungsmittel, die eingeatmete saubere luft, ihre häuser und güter, ihre möglichkeiten, alles, von den mikroorganismen bis zu den sternen zu ihren diensten gegeben wurde. so kommt es, dass dieser wohltaten unzählig viele sind: im vers "und wenn ihr die gnaden allahs aufzählen wolltet, ihr könntet sie nicht beziffern. allah ist wahrlich verzeihend und barmherzig." (sure 16:18 - an-nahl) hat unser herr darauf verwiesen, dass es unmöglich ist, die wohltaten zu klassifizieren und zu zählen.
der gläubige benutzt in legitimer weise die ihm dargebotenen wohltaten der welt, aber er lässt sich nicht von diesen beirren, vergisst niemals allah und das jenseits und entsprechend der moral des quran zu leben. wenn sich in seinem leben auch gute gelegenheiten ergeben, luxus, prunk, geld, macht, so wird er deswegen niemals eingebildet oder hochmütig werden; dies ist für ihn kein grund, von der quranischen moral abstand zu nehmen. denn er weiß, dass all dies von allah kommende wohltaten sind, und allah diese - wenn er will - zurücknehmen kann. er vergisst auch niemals, dass die wohltaten dieser welt vorübergehend und begrenzt sind, dass er durch sie geprüft wird, die eigentlichen wohltaten sich aber im paradies befinden. für einen nach quranischer moral lebenden menschen sind weltliche wohltaten wie wert, besitz und status nur eine gelegenheit, sich zu allah zu wenden und zu danken. für ihn ist es niemals ein ziel, weltliche wohltaten zu besitzen, da er sich dessen vorübergehender benutzung bewusst ist. so hat zum beispiel ein haus, eine der langlebigsten wohltaten des weltlichen lebens eine "lebenszeit" von 60 - 70 jahren. wenn das irdische leben des menschen zu ende geht, wird er das haus, für das er sein leben lang gearbeitet hat und dem er viel wert beigemessen hat auf dieser welt zurücklassen. es ist klar, dass der tod eine absolute trennung zwischen den weltlichen wohltaten und dem menschen ist.
der gläubige weiß, dass der tatsächliche und einzige besitzer der ihm gegebenen wohltaten allah ist und dass diese nur von ihm kommen. er tut alles in seiner macht stehende, um unserem herrn zu danken, wie es notwendig ist und um seine zufriedenheit und dankbarkeit auszudrücken. er bemüht sich, im gegenzug zu den zahllosen wohltaten, sich ständig durch wort und tat zu bedanken, sich der wohltaten allahs zu erinnern, diese im gedächtnis zu behalten und zu erklären. dies ist in den versen folgendermaßen ausgedrückt:
und dein herr wird dir gewiss bald geben, und du wirst zufrieden sein. fand er dich nicht als waise und nahm dich auf? und fand er dich nicht verirrt und leitete dich? und fand er dich nicht arm und machte dich reich? daher, was die waise anlangt, benachteilige sie nicht! und was den bittsteller anlangt, weise ihn nicht ab! und was deines herrn wohltaten anlangt, sprich darüber! (sure 93:5-11 - ad-duha)
wundert ihr euch etwa, dass eine mahnung von euerem herrn zu euch kommt, durch einen mann aus euerer mitte, damit er euch warne? und bedenkt, dass er euch als nachfolger des volkes von noah eingesetzt hat und euere macht vergrößerte. darum gedenkt der wohltaten allahs, damit es euch wohl ergeht. (sure 7:69 - al-a'raf)
manche erwarten, dass sie für einen dank eine sehr große oder ganz besondere wohltat erhalten oder dass große probleme gelöst werden. wenn der mensch aber ein wenig nachdenkt, erkennt er, dass er jeden augenblick von wohltaten umgeben ist. zahllose wohltaten, wie leben, gesundheit, intelligenz, bewusstsein, die fünf sinne und atemluft werden ihm ununterbrochen dargeboten. jede dieser wohltaten erfordert einen eigenen dank. menschen, die zu nachlässig sind, sich allah ins gedächtnis zu rufen und der schöpfungsbeweise eingedenk zu sein, weil sie in sorglosigkeit leben, erkennen den wert dieser wohltaten nicht wenn sie diese besitzen, sie bedanken sich nicht dafür und verstehen die wohltaten erst dann, wenn sie ihnen aus den händen genommen werden.
gläubige jedoch denken daran, wie sehr sie jede einzelne wohltat, die sie besitzen, benötigen und danken allah. reichtum, besitz und güter sind nicht die einzigen wohltaten, für die sich die gläubigen bei allah bedanken. die gläubigen, die wissen, dass der besitzer und herrscher über alles allah ist, bedanken sich bei unserem herrn für gesundheit, schönheit, wissen und intelligenz, dafür, dass sie den glauben lieben, leugnen hässlich finden, sich auf dem richtigen weg befinden, mit anständigen gläubigen zusammen sind, dass sie über verständnis, scharfsinn und kombinationsgabe verfügen, sowie wegen ihrer geistigen und körperlichen kräfte. sie bedanken sich sofort bei allah, wenn sie einen schönen ausblick erhaschen konnten, die arbeit leicht vonstatten ging, ein wunsch sich erfüllte, sie ein schönes wort hörten, liebe und achtung sahen oder andere wohltaten erlebten. sie denken an seine barmherzigkeit und liebe und daran, dass er der allbarmherzige ist.
wenn der gläubige wegen der erhaltenen wohltaten nicht undiszipliniert, hochmütig oder stolz wird, und dies mit dank, verhalten und worten allah zeigt, dann gibt ihm allah noch mehr wohltaten. folgende bestimmung allahs im quran sagt dies aus:
und als euer herr ankündigen ließ: "wahrlich, wenn ihr dankbar seid, will ich euch (noch) mehr geben. seid ihr jedoch undankbar, dann ist meine strafe gewiss streng". (sure 14:7 - ibrahim)
gleichzeitig sind alle wohltaten ein teil der prüfung für die menschen auf der welt. die gläubigen danken deshalb nicht nur, sondern verwenden die ihnen gegebenen wohltaten soweit wie möglich für gute zwecke und verspüren nicht den wunsch nach geiz und sparen. denn geiz und sparsucht sind die besonderheiten der gemeinschaft der hölle:
aber nein! es ist eine flamme, die die kopfhaut ganz und gar wegsengt. sie ruft jeden, der den rücken kehrt und sich abwendet und (reichtum) zusammenscharrt und hortet. der mensch ist fürwahr aus ungeduld erschaffen: wenn ihm schlimmes widerfährt, ist er weinerlich. wenn ihm jedoch gutes widerfährt, ist er knausrig. (sure 70:15-21 - al-ma'aridsch)
allah hat das "das entbehrliche" (sure 2:219 - al-baqara) für den lebensunterhalt bestimmt. als eine tatsache der quranischen moral ist es anzusehen, dass die gläubigen einen teil ihres gewinns nicht für ihre eigenen bedürfnisse, sondern für gute taten, für den weg allahs verwenden. alle von ihm gegebenen wohltaten werden wieder für das wohlgefallen allahs verwendet. der gläubige ist verpflichtet, alles was ihm gegeben wurde, für die von allah befohlenen guten zwecke zu verwenden. neben den materiellen möglichkeiten, die ihm allah gegeben hat, verwendet er auch seinen körper zu seinem wohlgefallen und um sich auf dessen weg zu bemühen; er hofft das paradies zu gewinnen, das mit der zufriedenheit allahs, barmherzigkeit und ewigen wohltaten ausgestattet ist:
siehe, allah hat von den gläubigen ihr leben und ihren besitz mit dem paradies erkauft... (sure 9:111 - at-tauba)
eine gesellschaft, deren mitglieder nach der quranischen moral leben, kennt keine gewalt, streit, diebstahl und mord oder ähnliche hässliche vorkommnisse, die aus schwierigkeiten wie armut, hunger und not entstehen. auf diese weise erreichen mit allahs erlaubnis behaglichkeit und wohlstand das höchste niveau.