1. aischa (r) berichtete: „der prophet (s) bevorzugte keine seiner ehefrauen was die übernachtung angeht. fast täglich besuchte er (s) all seine ehefrauen, bis er zu der ehefrau gelangte, bei der er übernachten sollte und da blieb er” (abu dauud).
2. diesen zustand der gleichbehandlung änderte der prophet (s) nicht, ob er in medina blieb oder auf einer reise war. aischa (r) berichtete: „wenn der prophet (s) sich auf eine reise begeben wollte, warf er mit seinen frauen ein los. diejenige frau, deren los getroffen wird, nimmt er mit.“
er (s) pflegte immer die tage und die nächte unter seinen ehefrauen gerecht aufzuteilen. jedoch berichtete aischa (r): „sauda (r) ließ mir ihren tag mit allahs gesandten zuteil werden; sie zielte damit auf die freude des propheten (s) (buchari). dies geschah, nachdem sauda (r) eine ältere frau geworden war und kein bedürfnis danach mehr gehabt hatte.
3. seine gerechtigkeit spiegelt sich auch in seinem verhalten gegenüber geschiedenen oder verwitweten ehefrauen (thayyib) wieder. so blieb der prophet (s) nach der eheschließung drei nächte lang bei seiner frau, dann bekam sie einen teil wie die anderen frauen des propheten. umm salama (r) berichtete, dass der gesandte allahs (s) nach der eheschließung drei nächte bei ihr blieb. dann sagte er (s) sinngemäß: „… wenn du es wünschst, bleibe ich sieben nächte bei dir und dann bleibe ich auch bei meinen anderen ehefrauen sieben nächte.“ sie erwiderte: „dann drei” (muslim).
4. seine gerechtigkeit ließ er auch nicht bei seiner todeserkrankung. so ließ er sich zu jeder von seinen ehefrauen führen, jede an ihrem tag. aischa (r) berichtete: als der prophet (s) schwer krank wurde, fragte er seine ehefrauen um erlaubnis, in meinem haus gepflegt zu werden. so erlaubten sie ihm das (buchari).
5. aischa (r) berichtete: „der gesandte allahs (s) pflegte während seiner letzten erkrankung, nach der er starb, oft folgende frage zu stellen: „wo bin ich morgen?” so erwartete er (s) seinen gemeinsamen tag mit aischa (r), so erlaubten seine ehefrauen ihm, dort zu sein, wo er wünscht. aischa (r) selbst erzählte davon: er starb also an dem tag, an dem er normalerweise bei mir war. allah nahm ihn dann in dem augenblick zurück, als sein kopf zwischen meinem hals und meiner lungengegend war. sein speichel mischte sich mit meinem (buchari).
6. trotz seiner vorbildlichen gerechtigkeit gegenüber seinen ehefrauen in den angelegenheiten, die in seiner hand waren, bat der prophet (s) allah (t) um vergebung für seine ungerechte verteilung dessen, was nicht in seiner hand lag. so erzählte aischa (r): der prophet (s) teilte alles unter uns und war immer gerecht dabei. er (s) pflegte zu sagen: o gott, so teile ich, worauf ich einfluss habe, aber vergib mir das, worauf ich keinen einfluss habe.” er meinte damit das herz, laut abu dauud, bzw. die liebe und zuneigung, laut tirmithi. die materielle gerechtigkeit war bei dem propheten (s) vollkommen, denn diese war in seiner hand, aber das herz bzw. die gefühle sind in allahs hand; darauf hat der prophet (s) keinen einfluss und da hatte aischa (r) den größten anteil.
trotzdem flehte er (s) allah an, ihn für diese emotionale ungerechtigkeit zu vergeben, obwohl der ehemann auf der emotionalen ebene nicht gerecht sein muss, sondern bezüglich der übernachtung und der versorgung. aber die frage des propheten (s) um vergebung gehört zu dem, was allah (t) im koran sagt: “und jene, die da spenden, was zu spenden ist, und deren herzen beben, weil sie zu ihrem herrn zurückkehren werden...” (23:60)