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Zu wissen Allah
  
  

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Creation date 2015-02-18 10:46:24
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Beschreibung: Christen sehen den muslimischen Gott als entfernt, unnahbar und unpersönlich.  Der Artikel vergleicht den christlichen Namen von Gott Abba mit dem am häufigsten verwendeten Namen Gottes im Qur´an ,  Rabb, indem auf deren Bedeutung und Verwendung eingegangen wird. 


Abba in der Bibel

Christen beziehen sich in ihrem Glauben, ihren Gebeten und ihrer Liturgie auf Gott als Vater.  Gott, der Vater, wird als eine von drei Personen der Trinität angesehen.  Sie glauben, der Vater hat einen Sohn, Jesus.  Christen denken, sie allein haben eine persönliche Beziehung, sowohl zu dem Vater als auch zum Sohn.  Von  Abba wird gesagt, es sei das aramäische Wort für Vater.  Es wird immer als direkte Anrede für Gott den Vater verwendet.  Es taucht dreimal im ganzen NT auf und nur einmal in einem Evangelium.  Bei Markus 14:36 (und sprach: Abba, mein Vater, es ist dir alles möglich”).  Die anderen beiden Gelegenheiten sind in den Briefen des Paulus in Römer 8:15 und Galater 4:6.


Eine große Debatte existiert zwischen jüdischen und christlichen Verfassern über das Wesen von Gott als ein Vater oder Abba (das aramäische Wort für Vater).  Die Debatte begann mit einem deutschen lutheraner Gelehrten, Joachim Jeremias, dessen Buch „Das Gebet von Jesus“ von John Bowden übersetzt worden war.  Sein wesentliches Argument wurde in leicht abgeänderten Formen von den meisten Christen wiederholt.  Edward Schillebeeckx machte es unter den römischen Katholiken in seinem Buch „Jesus“ bekannt. 


Was Jeremias grundsätzlich feststellte, war erstens dass „Abba“ eine besondere Verwendung durch Jesus repräsentiert, die in seinen Lehren zentral war;  zweitens dass es für Jesus eine besondere Art von Intimität und Empfindlichkeit zum Ausdruck brachte, die vom Ursprung des Wortes „Abba“ aus der Babysprache herrührt; drittens dass sich dies von den Praktiken des Judentums unterschied.  Sein springender Punkt war, dass Jesus seine Anrede Abba für Gott weder aus dem Alten Testament herleitete, noch von seinem palästinensischen jüdischen Hintergrund.  Anstatt dessen repräsentiere es seine einzigartige Beziehung mit dem „Vater“.  Daher gingen einige christlichen Verfasser so weit, dass sie sagten, dass man sich auf Gott als ´Papa´ beziehen könne, doch die meisten sagten, das sei zu informell und respektlos.  Interessanterweise hatten feministische christliche Autoren ein ernsthaftes Problem mit der Vorstellung davon, dass Gott männlich sei und schrieben verschiedene kritische Bücher. 


Während die meisten in der zeitgenössischen Kirche einfach die Punkte von oben wiederholen und die bekannte Theologie darauf begründen,[1] wurde sie auch ernsthaft kritisiert.  Mary Rose D’Angelo betont die Beweise dagegen in ihrem Artikel  ‘Abba and “Father”: Imperial Theology and the Jesus Traditions’ (Abba und „Vater“: imperialistische Theologie und die Jesus-Traditionen)[2].  Einige jüdische Autoren wie Alon Goshen-Gottstein[3]  und Gerald Friedlander[4] haben Beweise erbracht, dass Rabbis und Jesus ´Abba´ verwendet haben, um sich auf Gott zu berufen. 


S.  Vernon McCasland von der Universität von Virginia schrieb: ‘Der Ausdruck „Abba, Vater” taucht nur dreimal im Neuen Testament auf, … (es) stellt eine Herausforderung dar, von der Art, wie es den Übersetzern von Anfang an bis in unsere Tage trotzte.  Die folgenden 27 Übersetzungen, die ich konsultiert habe, illustrieren das Problem,… Fast ausnahmslos wurde es einfach transliteriert.  Also ist Abba weder ein englisches Wort, noch ist es lateinisch, deutsch, französisch oder spanisch; und kein Leser kann in den meisten Fällen, außer wenn er zufällig ein Semit ist, mehr tun als raten, was es bedeutet.  Es trifft den uninformierten Leser wie eine unverständliche Formel von einem Zauberspruch.  Die meisten Übersetzer haben es gelassen, als wäre es mit einer tödlichen Formel ausgestattet.”[5]


Rabb vom Quran

Wenn wir uns dem Qur´an zuwenden, macht er deutlich, dass Gott keinen Sohn besitzt, und auch kein Vater ist.  Viele Christen, denken, wenn sie dies von mir hören, dass wir keine Beziehung zu Gott haben, weil Christen von Gott in menschlichen Begriffen von Vater und Sohn sprechen.  Sie meinen, Christen haben eine ´persönliche´ Beziehung zu Jesus und dem Vater, doch „Allah“ erscheint ihnen wie ein entferntes Wesen. 


Die muslimische Beziehung zu Gott wird ausgedrückt in Rabb, oder richtiger ar-Rabb, einem der am häufigsten wiederholten Namen Gottes im Qur´an, der muslimischen Schrift.  Es ist der gängigste Name, mit dem Gott von den Propheten  und in den Gebeten der Frommen angerufen wurde.  Der Name ist in seiner Bedeutung deutlich und fängt die tiefe Beziehung zu Gott wunderbar ein. 


Sprachlich haben die alten Araber nach Ibn Faris[6] das Wort Rabb in der Bedeutung verwendet:


  1. Befestigen, was zerbrochen ist und es erhalten.  Rabb ist der Herr, Schöpfer und Erhalter. 
  2. An etwas festhalten.
  3. Etwas mit etwas anderem verbinden. 

Im Qur´an bedeutet das Wort Rabb, wenn es sich auf Gott bezieht[7]:

  1. Rabb ist der Herr, der keines gleichen hat, ein Herr, der Seine Schöpfung mit Seinen Gaben umgibt.[8]
  2. Rabb ist der Ernährer Seiner Schöpfung, doch Er ist nicht ihr Vater.  Rabb ernährt Seine Menschen, nimmt sie von einer Lebensphase zur nächsten, überschüttet sie mit Seinen Gaben und erhält sie ihr ganzes Leben lang.  Rabb liefert Seiner Schöpfung ihren Lebensunterhalt, denn Er allein kontrolliert die Schätze der Himmel und der Erde. 
  3. Rabb nährt die Herzen, die Seelen und den Charakter Seiner Lieben.[9]  Die Gebete der Propheten und der Frommen im Qur´an , bei denen der Name Rabb angerufen wird, machen dies deutlich.

Das Gebet von Abraham: „O mein Rabb, schenke mir Weisheit und füge mich zu den Rechtschaffenen.” (Quran 26:83)


Das Gebet der Frommen: „O unser Rabb, vergib (uns unsere Sünden) und habe Erbarmen (mit uns); denn Du bist der beste Erbarmer.” (Quran 23:118)


Das Gebet von Adam und Eva: „O unser Rabb, wir haben gegen uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst und Dich unser erbarmst, dann werden wir gewiss unter den Verlierern sein.“ (Quran 7:23)


Das Gebet von Noah: „O mein Rabb, vergib mir und meinen Eltern ” (Quran 71:28)


Schließlich wird das Wort ar-Rabb im Qur´an als der Rabb ‘der Welten,’ ‘von allem,’ ‘von Moses und Aaron,’ ‘des Großen Thrones,’ ‘der Himmel und der Erde,’ und ‘des Ostens und des Westens’ bezeichnet.



[1] Siehe den Eintrag ‘Fatherhood of God’ in Baker’s Evangelical Dictionary of Biblical Theology.

[2] Mary Rose D’Angelo, Journal of Biblical Literature, vol.  111, No.  4 (Winter, 1992), pp.  611-630.  Published by: The Society of Biblical Literature.

[3] Siehe “God the Father in Rabbinic Judaism and Christianity: Transformed Background or Common Ground?” in Journal of Ecumenical Studies, 38:4, Spring 2001.

[4] Siehe “The Jewish Sources Of The Sermon On The Mount” published von Kessinger Publishing, LLC (January 11, 2005).

[5] Siehe “Abba, Father” von S.  Vernon McCasland, Journal of Biblical Literature, Bd.  72, Nr.  2 (Jun., 1953), S.  79-91ff.  Publiziert von The Society of Biblical Literature.

[6] Abu al–Husayn Ahmad b.  Faris b.  Zakariyyah b.  Muhammad b.  Habib wurde bekannt in anhand seiner Expertise als ‘Lexikograph/Linguist’ (al–Lughawi).  Für den Titel seines Buches, dass das Konzept des ‘Law of the Language’(Gesetz der Sprache) enthält, kann er als Vater der Linguistik betrachtet werden.  Er studierte in Qazwin, wurde in Hamadan berühmt und starb 395 H (1004/1005 CE) in Rayy.  Der hauptsächliche Beitrag von Ibn Faris besteht in seinen wichtigen Werken in den Bereichen Etymologie, Philologie, Lexikographie und Linguistik. 

(i) The Book on the Principles of Language (Kitab Maqa’is al–Lugha)

(ii) The Book of Generalities/Synthesis in Language (Kitab al–Mujmal fi al–Lugha)

(iii) Al–Sahibi (The Law of the Language and the Usages of the Language and the Usages of the Arabs in Their Speech).  (http://islamicencyclopedia.org/public/index/topicDetail/id/107)

[7] Shar’ Asma il-Allahi Ta’ala al-Husna von Dr.  Hassa al-Saghir, S.  123-125

[8] cf.  Tafsir Ibn Jarir und Tafsir Ibn Kathir

[9] Taisir al Karim al-Rahman, Bd.5, S.  485




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