Der Prophet Muhammad, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, war ein außergewöhnlicher Ehemann, vollkommener Vater und ein einzigartiger Großvater. Er war in jeder Hinsicht einzigartig. Er behandelte seine Kinder und Enkelkinder mit großer Zuneigung und versäumte niemals ihnen den geraden Weg zu weisen und sie zu guten Taten anzuspornen. Er liebte sie und war sanft zu ihnen, aber er gestattete ihnen nicht, Dinge, die mit dem Jenseits zusammenhängen, zu vernachlässigen. Er zeigte ihnen, wie man ein menschliches Leben führt und erlaubte ihnen nicht, ihre religiösen Pflichten zu vernachlässigen oder verzogen zu werden.
Sein ultimatives Ziel bestand darin, sie auf das Jenseits vorzubereiten. Seine vollkommene Ausgeglichenheit in derartigen Angelegenheiten ist eine andere Dimension seines göttlich-inspirierten Intellekts. Anas Ibn Malik, der zehn Jahre lang dem Gesandten geholfen hatte, sagte:
“Ich habe nie einen Mann gesehen, der seinen Familienangehörigen zugeneigter gewesen ist als Muhammad.”
Muhammad war ein Mensch wie wir, aber Gott legte in ihn eine derartige Zuneigung für jedes Lebewesen, dass er mit ihnen allen eine Beziehung aufbauen konnte. Infolge dessen war er von außerordentlicher Liebe für seine Familienangehörigen und andere Menschen erfüllt.
Alle Söhne des Propheten starben. Ibrahim, sein letzter Sohn, starb als Säugling. Der Prophet besuchte seinen Sohn oft vor dessen Tod, auch wenn er sehr beschäftigt war. Ibrahim wurde von einer Frau betreut. Der Prophet küsste ihn und spielte mit ihm, bevor er nach Hause zurückkehrte.
Als Ibrahim seine letzten Atemzüge machte, begannen die Augen des Propheten vor Tränen überzufließen. Abdur-Rahman Ibn Auf sagte:
“O Gesandter Gottes, selbst du (weinst)!” Der Prophet sagte: „O ibn Auf, dies ist Gnade.“
Dann weinte er noch mehr und sagte:
“Die Augen tränen und das Herz trauert, und wir werden nichts sagen, als das, was unserem Herrn gefällt, o Ibrahim! Wir trauern wirklich um deine Trennung.”
Der Gesandte war vollkommen ausgeglichen in der Art und Weise, wie er seine Kinder großzog. Er liebte seine Kinder und Großkinder sehr und setzte Liebe in ihnen ein. Allerdings ließ er seine Liebe für sie nie mißbrauchen. Keines von ihnen tat absichtlich etwas falsches. Wenn sie aus Versehen einmal einen Fehler machten, bewahrte sie der Schutz des Gesandten davor, auch nur ein kleines bisschen vom geraden Weg abzugeraten. Er tat dies, indem er sie mit Liebe und einer Aura von Würde einhüllte. Beispielsweise wollte Hassan oder Hussain einmal eine Dattel essen, die für die Verteilung an die Armen als Almosen gedacht war. Der Gesandte nahm sie sofort aus seiner Hand und sagte:
“Alles, das als Almosen gegeben wird, ist uns verboten.”
Indem er sie über dise verbotenen Dinge belehrte, als sie noch jung waren, stellte der Prophet, Gottes Segen und Frieden seien auf ihm, ein wichtiges Lehrprinzip auf.
Immer wenn er nach Medina zurückkehrte, setzte er Kinder auf sein Reittier. Bei solchen Gelegenheiten nahm der Gesandte nicht nur seine eigenen Großkinder, sondern auch solche, die in seinem Haus waren oder Angehörige seines Hauses oder ihm Nahestehende. Er eroberte ihre Herzen mit seiner Liebe. Er liebte alle Kinder.
Er liebte seine Großtochter Umamah. Oft trug er sie auf seinen Schultern und setzte sie sogar darauf, als er betete. Wenn er sich niederwarf, setzte er sie herunter; und wenn er das Gebet beendet hatte, setzte er sie wieder auf seinen Rücken.
Der Prophet zeigte diesen Grad an Liebe auch seiner Ummah, indem er seinen männlichen Anhängern lehrte, wie sie Mädchen behandeln sollen. Dies war notwendig; nur zehn Jahre zuvor war es normal gewesen, neugeborene Mädchen lebendig zu begraben. Derartige öffentlich gezeigte Zuneigung für eine Großtochter war in Arabien nie zuvor gesehen worden.
Der Gesandte verkündete, dass der Islam keinerlei Diskriminierung zwischen Sohn und Tochter erlaubt. Wie auch? Auf der einen Seite Muhammad, auf der anderen Khadija; auf der einen Seite Adam, auf der anderen Eva, auf der einen Seite Ali, auf der anderen Fatima. Zu jedem großartigen Mann gehört eine großartie Frau.
Sobald Fatima, die Tochter des Gesandten einen Raum betrat, in dem sich der Gesandte befand, stand er auf, schüttelte ihre Hand und ließ sie dort sitzen, wo er saß. Er erkundigte sich nach ihrer Gesundheit und ihrer Familie, zeigte seine väterliche Liebe für sie und machte ihr Komplimente.
Fatima wußte, wie vernarrt er in sie war, und sie liebte ihn mehr als sich selbst. Sie beobachtete ihren Vater und wie er die Menschen zum Islam rief immer. Sie weinte bitterlich, als er ihr mitteilte, dass er bald sterben werde, aber ihre Tränen der Trauer wandelten sich in Freudetränen, als er sie darüber informierte, dass sie die erste aus ihrer Familie sei, die ihm folgen würde.
Dies ist der Prophet und seine Beziehung zu Kindern; ein Mann, respektiert von Führern, gemocht und beliebt bei den Kindern.